🌀 Ich warte, bis mein Zukunfts-Ich das regelt – weil mein Heute-Ich gerade komplett überfordert ist

Es gibt so Tage – und mal ehrlich, bei mir waren es mal Monate –, da liegt einfach alles in Scherben. Nicht dramatisch, nicht filmreif. Eher so: Du stehst in der Küche, siehst das Toast verbrennen, während dein Kind heult, WhatsApp explodiert, dein Ex nicht auf Gerichtspost reagiert und dein Körper flüstert: Ich kann nicht mehr.

Und statt produktiv zu sein, denke ich mir: Weißt du was? Ich mach jetzt einfach nichts. Das übernimmt dann mein Zukunfts-Ich. Die mit dem Schlaf. Die ohne Rückenweh. Die mit Routine, Therapieabschluss und Jahresabo bei HelloFresh. Die wird das schon rocken.

Klingt nach Verdrängung? Vielleicht. Klingt aber auch nach verdammt gutem Selbstschutz.

Früher dachte ich, ich müsste alles allein regeln. Immer. Sofort. Stark sein, für alle da sein, funktionieren. Ich war das Mädchen, das im Heim nicht auffallen wollte. Die Jugendliche, die mit 16 in ihrer eigenen Wohnung lebte und trotzdem pünktlich zur Arbeit kam. Die Frau, die schwanger war und nicht wusste, wo sie am nächsten Tag wohnen würde – aber sich trotzdem um andere gekümmert hat.

Ich hab gelernt zu funktionieren. So sehr, dass ich gar nicht mehr wusste, wo ich anfange und die To-do-Liste aufhört.

Aber hier ist die Wahrheit: Funktionieren ist keine Identität. Es ist ein Überlebensmodus. Und irgendwann holt dich das Leben ein – mit Burnout, Tränen im Bad oder einem Tag, an dem selbst Zähneputzen zu viel ist.

“I’m just waiting for my future self to handle this” ist kein Witz. Es ist mein Mantra. Eine humorvolle Kapitulation. Nicht im Sinne von Aufgeben – sondern im Sinne von: Ich bin ehrlich genug, um zu wissen, dass ich gerade nichts mehr geben kann.

Und weißt du was? Ich hab so viel durchgemacht – Gewalt, Armut, Trennung, Alleinerziehen, emotionale Tiefschläge –, da darf ich mir auch mal erlauben, nicht die Kontrolle zu haben. Ich darf sagen: „Heute geht nichts.“ Und das reicht.

Denn mein Zukunfts-Ich? Die kommt. Immer. Sie kommt zwar oft zu spät, ohne Make-up und mit zerzausten Haaren – aber sie kommt. Und sie hat gelernt, aufzuräumen, was ich liegen lasse. Nicht weil sie besser ist. Sondern weil ich ihr Raum gebe, sich zu entwickeln.

☕ Warum ich dieses Shirt gemacht habe

Weil ich es satt hatte, mich selbst ständig unter Druck zu setzen. Weil ich in jeder Phase meines Lebens irgendein verdammtes Ideal im Nacken hatte. Weil ich irgendwann gemerkt habe: Die Frau, die ich werden will, wächst nicht aus Zwang. Sie wächst aus Mitgefühl.

“I’m just waiting for my future self to handle this” ist ein Shirt für die, die nicht mehr mithalten, sondern sich selbst halten wollen. Für die, die wissen: Alles auf einmal geht nicht. Und dass das okay ist.

Es ist mein Mini-Protest gegen toxische Produktivität. Gegen das Gefühl, dass man erst „fertig“ sein muss, um stolz zu sein. Dieses Shirt trägt sich wie ein Augenzwinkern – aber es hält dich, wenn du das brauchst.

Ich hab aufgehört zu denken, dass ich „versage“, wenn ich pausiere. Heute weiß ich: In meiner Pause liegt oft die Lösung. Wenn ich mir selbst Raum gebe, entstehen neue Ideen. Wenn ich aufhöre zu kämpfen, kommt oft Heilung.

Und wenn gar nichts geht? Dann warte ich. Auf die, die kommt. Auf mein Zukunfts-Ich. Auf die mit der Klarheit. Die mit dem Rückgrat. Die, die weiß, was zu tun ist. Und bis dahin trage ich dieses Shirt wie eine stille Vereinbarung mit mir selbst:

Du musst heute nicht perfekt sein. Morgen reicht.